An zwei Wochenenden wurden 12 Schüler und Schülerinnen der 6. und 7. Klassen, die sich freiwillig gemeldet hatten, von Sonja Angerer (Jugendsozialarbeiterin) und Barbara Bayer (Lehrerin) zu Streitschlichtern ausgebildet. Nun wurden sie im Rahmen einer kleinen Feier zur Überreichung ihrer Zertifikate und zur Vorstellung in ihre Aufgaben eingeführt.

Streitschlichtung ist ein Verfahren der Konfliktlösung. Im Kern geht es um die Vermittlung in Streitfällen durch unparteiische Dritte, die von allen Konfliktparteien angenommen werden. Die vermittelnden Streitschlichter helfen den Streitenden, eine einvernehmliche Lösung für ihr Problem zu finden. Die Konfliktparteien selbst sind dabei aufgefordert, eine Problemlösung zu erarbeiten. Die Streitschlichter helfen durch ihre Kenntnisse im Umgang mit Konflikten und dem Streitschlichtungsverfahren, das sie in ihrer Ausbildung kennengelernt haben.

An insgesamt vier Tagen machten sich die Schüler und Schülerinnen an die Arbeit und lernten zuerst, wie eine Schlichtung eröffnet wird. Dabei ist es wichtig, dass die Vorschläge für eine Einigung nicht von den Schlichtern, sondern von den Streitenden selbst kommen. Streitschlichter sind nur Moderatoren auf dem Weg zur Problemlösung. Dabei sollen die Streitschlichter einiges beachten: Mittels sog. "Ich-Botschaften" müssen die Streitparteien zunächst einmal zur Ruhe bringen. Sie sollten zudem auf Gestik, Mimik sowie Körperhaltung achten, und die Streitenden dazu anhalten, keine beleidigenden Ausdrücke zu verwenden. Am Ende einer erfolgreichen Schlichtung steht dann ein schriftlicher Vertrag, der nach einer Woche auf seine Einhaltung hin überprüft wird. Bei den zahlreichen Rollenspielen zu den Schlichtungen, die vor allem an den letzten Tagen durchgeführt wurden, zeigten die neuen Schlichter, dass sie für den Schulalltag gut gerüstet sind.